CO2 verringern – aber wie?

6. März 2023, 11:27 Uhr

Die aktuellen Klimaentwicklungen führen uns die Notwendigkeit vor Augen, die Anstrengungen zur Reduzierung der klimawirksamen Emmissionen zu verstärken.

Vor diesem Hintergrund wurde international das Pariser Abkommen und in Folge auf der nationalen Ebene das Klimaschutzgesetz verabschiedet.

Aufgeteilt in sechs Sektoren (Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft) wird darin die Klimaneutralität bis 2050 festgelegt.

Da der Gebäudesektor, ohne Infrastrukturmaßnahmen, alleine für ca. 38% der CO2-Emmissionen verantwortlich ist, wird klar, dass erhebliche Anstrengungen erforderlich sind, um das Ziel bis 2050 im Bauwesen zu erreichen.

Die bisherigen Bemühungen der CO2-Reduzierung konzentrierten sich im Wesentlichen auf die Begrenzung des Primärenergieverbrauchs aus der Gebäudenutzung (GEG) im Neubaubereich. Diese Maßnahmen werden zukünftig allerdings nicht ausreichen, so dass weitere Bereiche im Gebäudesektor herangezogen werden müssen.

Damit kommen ergänzend zu den Emmisionen aus der Gebäudenutzung die CO2 und CO2-äquivalenten Emmisionen, welche mit dem Bauwerk selbst verbunden sind, auch als „graue Energie“ bezeichnet, in den Fokus der Betrachtung. 

Diese Überlegungen führen auf eine Lebenszyklusanalyse (LCA) eines Bauwerks, in welcher die Gewinnung der Rohstoffe, die Herstellung, die Betreibung, eine eventuelle Umnutzung und der Rückbau in einzelnen Modulen hinsichtlich des Umwelteinflusses bewertet werden.

Außer den bekannten Emissionen aus der Gebäudenutzung sind folgende Punkte zukünftig zu bewerten :

  • Suffizienzprinzipien berücksichtigen (platzsparender oder platzeffizienter bauen),
  • Wiederverwendnung von Gebäuden,
  • Wiederverwendung von Bauteilen und Baumaterialien,
  • Erhöhung der Materialausnutzung,
  • leichte Instandhaltung und Reparierbarkeit und 
  • Nutzung von Material mit geringen CO2-Emissionen oder höherer CO2-Speicherfähigkeit.

Eine konsequente Umsetzung dieser Punkte kann nur gelingen, wenn sich von der ersten Planungsphase an alle Beteiligten den Prinzipien verpflichtet fühlen und eine enge Abstimmung der Planungsprozesse erfolgt.

Wir Bauingenieure sind uns der Verantwortung bewusst und müssen diese in Zukunft mit unserer Erfahrung und unserem Wissen wahrnehmen.

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